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Warum Schnelltests vor den Feiertagen kein verlässliches Ergebnis garantieren!

Kurz vor den Feiertagen noch schnell einen Test machen, bevor die Familie zum Weihnachtskaffee kommt?

Das kann fatale Folgen haben, denn Test ist nicht gleich Test, und die Sicherheit könnte womöglich nur von kurzer Dauer sein.

Zum Nachweis des neuen Corona-Virus SARS-CoV-2 im Rachen oder in der Nase können im Wesentlichen zwei Methoden angewendet werden, beide haben Vor- und Nachteile.

Der PCR-Labortest, den die Hochtaunus-Kliniken seit 1. Oktober in der Abstrichambulanz auf dem Gesundheits-Campus in Bad Homburg anbieten, gilt als das sicherste Verfahren, um eine Infektion nachzuweisen.

PCR steht für Polymerase Chain Reaction (Polymerase-Kettenreaktion) und bezeichnet eine Testmethode, bei der in der Probe vorhandene, genau definierte DNA-Abschnitte des SARS-CoV-2 Virus vervielfältigt werden.

Diese können dann mit Hilfe eines speziellen Geräts nachgewiesen werden. Durch die PCR-Methode ist es möglich, eine Aussage über das Vorhandensein des SARS-CoV-2 Virus im Abstrich und, bedingt auch über die Viruslast (Menge der Viren im Abstrich) zu treffen.

Als indirektes Maß für die Viruslast kann der sogenannte Ct-Wert herangezogen werden, wobei gilt: Je höher der Wert, desto geringer die Viruslast.

Die Vorteile

  • sehr spezifisch (kann nur SARS-CoV-2 identifizieren und nicht andere Viren)
  • durch die Vervielfältigung können auch geringe Mengen an Virus nachgewiesen werden
  • kann indirekt eine Aussage über die Viruslast treffen an Hand der Ct-Werte

Der Nachteil

Es ist aufwändig und zeitintensiv. Es dauert bis zu 24 Stunden, bis das Ergebnis vorliegt.

„Wegen der vielen wichtigen Vorteile wird die PCR als Referenztest für den Nachweis von SARS-CoV-2 betrachtet“, sagt Dr. med. Ovidiu Coste, stellvertretender ärztlicher Leiter des Labors an den Hochtaunus-Kliniken.


Der Antigen-Test ermöglicht ebenfalls einen direkten Nachweis von SARS-CoV-2, allerdings wird hier ein bestimmtes Oberflächenprotein des Virus nachgewiesen.

Der Vorteil

Er kann einfach und vor Ort durchgeführt werden und liefert innerhalb weniger Minuten ein Ergebnis.

Die Nachteile

  • es muss eine ausreichende Menge an Virus vorhanden sein, damit der Test positiv wird. Deswegen können Menschen mit einer geringeren Virusmenge im Rachen negativ getestet werden, trotzdem aber andere Menschen anstecken – dies wird auch als „falsch negativ“ bezeichnet.
  • ein positiver Test sollte immer mittels PCR-Test bestätigt werden.
  • es kann zu falsch-positiven Werten wegen einer Kreuz-Reaktivität zu anderen Viren der Coronafamilie kommen.

„Ein Antigentest wird positiv in einem engen Zeitfenster mit hoher Viruslast und hoher Ansteckungswahrscheinlichkeit für andere Menschen. Ein PCR-Test wird positiv in einem viel breiteren Zeitfenster – bevor der Antigentest positiv wird und auch danach“, erläutert der Labormediziner.

Wer also heute im Antigen-Test negativ ist, kann bereits morgen trotzdem andere anstecken. Wer hingegen Antigen-Tests für Familienbesuche benutzen will, muss sich im Prinzip jeden Morgen neu testen lassen.

Wichtig ist und bleibt: Auch mit einem negativen Testergebnis muss man Abstand halten, Hände waschen, Alltagsmaske tragen und regelmäßig lüften.


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