Wirbelsäule
Kyphoplastie und Spongioplastie
Es handelt sich hierbei um Operationsverfahren, bei dem Zement zur Stabilisierung eines Wirbelkörpers in diesen eingebracht wird.
Bei der Kyphoplastie wird in dem betroffenen Wirbel ein Ballon aufgedehnt, somit manchmal auch wieder der eingedrückte Wirbel angehoben, und anschließend der Zement in den Wirbel eingebracht. Bei der Spongioplastie wird mit dem „Stößel“ ein kleiner Hohlraum geschaffen und dann der Zement eingebracht. Während bei der Spongioplastie die „Verzahnung“ des Zementes mit dem Knochen besser ist, ist bei der Kyphoplastie ein Austreten des Zementes aus dem Wirbelkörper seltener.
Brüche von Wirbelkörpern der unteren Brustwirbelsäule und der Lendenwirbelsäule des älteren Menschen können so stabilisiert werden, dass eine uneingeschränkte Mobilisation sofort postoperativ möglich wird. Das Tragen eines Korsetts wie bei der konservativen Therapie einer Wirbelfraktur oft nötig und von den Patienten schlecht toleriert, entfällt hierbei auch. 92 % der Patienten geben nach der Operation keine bis mäßige Schmerzen an, was zudem noch den Schmerzmittelbedarf drastisch senkt. Krankengymnastik in der Anfangsphase sowie eine Rückenschule wären jedoch weiterhin wünschenswert.
Brüche, bedingt durch einen Sturz und/oder Osteoporose (Knochenerweichung), sowie einzelne Wirbelkörpermetastasen (Streuherde eines bösartigen Tumors) sind auf diese Art und Weise behandelbar. In einer Narkose können auch mehrere Wirbelkörper stabilisiert werden.
Vor der Operation ist eine Computertomographie-Untersuchung (Schnittbildröntgen in der „Röhre“) der betroffenen Wirbel nötig, um die genauen Bruchverläufe zu erkennen und somit die Möglichkeit einer Kyphoplastie oder Spongioplastie zu klären.