Volumenmodulierte Strahlentherapie
(VMAT – Volumetric Arc Therapy)
Diese Bestrahlungstechnik ist eine Weiterentwicklung der statischen intensitätsmodulierten Bestrahlung (IMRT) mittels Einbeziehung eines dritten Freiheitsgrades, der Geräterotation. Bei der IMRT werden die MLCs als erster und die Dosisleistung als zweiter Freiheitsgrad verwendet.
Prinzip der VMAT Bestrahlung
Bei dieser Technik rotiert das Gerät mit einer variablen Geschwindigkeit während des Strahlens um den Patienten, während sich gleichzeitig die Lamellen des MLC hin und her bewegen. Während der Rotation wird zusätzlich die Strahlintensität variiert oder ganz abgeschaltet, um z.B. sensible Organe besonders zu schonen.
Die Berechnung eines solchen Bestrahlungsplanes folgt den gleichen Prinzipien, wie sie für die IMRT mit feststehenden Strahlrichtungen beschrieben wurden.
Vorteile
Der für jeden Patienten am meisten sichtbare Vorteil der VMAT Bestrahlung liegt im Zeitgewinn. Mit einem oder auch zwei Umläufen von 360° um den Patienten, die maximal 2-3 Minuten dauern, ist die gesamte komplizierte Bestrahlung abgeschlossen. Für eine komplexe Bestrahlung im Kopf-Hals Bereich, die mit herkömmlicher IMRT eine Bestrahlungszeit von etwa 15 Minuten benötigt, werden jetzt mit 2 Rotationen nur noch 2-3 Minuten gebraucht. Das kommt den Patienten zugute, die Schwierigkeiten mit längerem Liegen z.B. aufgrund von Luftnot haben.
Eine schnelle Durchführung ist aber auch wichtig bei Tumoren, die sich während der Bestrahlung innerhalb des Körpers bewegen. Ein Beispiel hierfür ist die zeitlich veränderliche Lage der Prostata, bedingt durch die Aktivität benachbarter innerer Organe.
Ein weiterer Vorteil der VMAT-Technik ist die sehr gute Anpassung der Dosis an das zu bestrahlende Tumorvolumen. In vielen Fällen gelingt die Anpassung nochmals deutlich besser als mit der IMRT. Damit kann gesundes Gewebe noch besser geschont werden.