Blackout-Übung vor den Toren der Hochtaunus-Kliniken – was tun bei komplettem Stromausfall?
Im Hochtaunuskreis findet seit Freitag, 17. November, 18 Uhr, bis Samstag, 18. November, 18 Uhr, eine Stromausfall-Simulationsübung (auch bekannt als Blackout-Übung) statt.
Ziel dieser Übung ist es, einen 24-stündigen großflächigen Stromausfall zu simulieren, wobei es zu keinen realen Stromabschaltungen in Haushalten oder öffentlichen Einrichtungen kommt. Auch die Notrufnummer 112 bleibt jederzeit erreichbar.
Auffangräume vor den Hochtaunus-Kliniken in Bad Homburg
Im Rahmen der Simulationsübung werden im gesamten Kreisgebiet zahlreiche Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdiensten, Technischem Hilfswerk und Polizei aktiv sein. Tanklastzüge werden ebenfalls unterwegs sein, um die Versorgung von Notstromaggregaten in Pflege- und Seniorenheimen nachzustellen. Das Vorhandensein von Einsatzfahrzeugen vor solchen Einrichtungen ist ein geplanter Teil der Übung und kein Anlass zur Sorge. Zusätzlich wird eine Station vor den Hochtaunus-Kliniken eingerichtet, die im Ernstfall Patientinnen und Patienten aufnehmen würde.
Seit 2010 plant der Hochtaunuskreis für den Ernstfall
Seit 2010 wappnet sich der Hochtaunuskreis für ein solches so genanntes Blackout-Szenario. Seit Freitag, 17. November, 18 Uhr, bis Samstag, 18. November, 18 Uhr, kommt es nun zu einer Blackout-Übung. Es ist die größte Übung, die in Hessen zu diesem Thema jemals stattgefunden hat. Daran beteiligt sind alle Feuerwehren im Hochtaunuskreis, Technisches Hilfswerk, Polizei, Hochtaunus-Klinken, niedergelassen Ärzte, Alten- und Pflegeheime, Bundeswehr, DRK, Malteser und die Verwaltungsstäbe der Hochtaunus-Kommunen.
Wohin wenden, wenn der Notfall tatsächlich eintritt?
Natürlich wird für die Dauer der 24-Stunden-Übung nicht der Strom im Hochtaunuskreis abgestellt, auch die Rettungsdienste können im Bedarfsfall ganz normal über den Notruf 112 alarmiert werden. Dennoch werden auch die Bürgerinnen und Bürger das eine oder andere von der Übung mitbekommen. Und das ist auch ausdrücklich gewünscht. „Wir wollen für das Thema eines möglichen Blackouts sensibilisieren, so dass sie sich darauf vorbereiten können“, sagt Wolfgang Reuber, der für den Hochtaunuskreis die Übung ausgearbeitet hat. „Denn wenn dann ein Notfall tatsächlich eintritt, weiß man dann, wohin man sich wenden kann, um Hilfe herbeizurufen.
Konkret sind dies die Notfallinformationspunkte in den Feuerwehrhäusern, die es in jedem Stadt- und Ortsteil gibt und die mit einem rotweißen Leuchtturm-Schild gekennzeichnet sind. Alle 68 sind während der gesamten Übung besetzt. Die Feuerwehrleute stehen in dieser Zeit auch für Fragen aus der Bevölkerung zur Verfügung. In den Notfallinformationspunkten sind Satellitentelefone vorhanden, mit denen der Kontakt zur Leitstelle gehalten werden kann, auch wenn das Handynetz zusammengebrochen ist.
Fingierte Notfallmeldungen der Feuerwehren
Aber natürlich richtet sich die Übung auch an die Einsatzkräfte. Über die 24 Stunden verteilt sollen fingierte Meldungen von den 68 Feuerwehrhäusern abgesetzt werden, die von der Leitstelle entgegengenommen und bearbeitet werden, bis hin zur Entsendung eines Krankenwagens. Die Bevölkerung wird über Warn-Apps (NINA, Katwarn, Hochtaunus-App) über die Übung informiert, in Steinbach und Neu-Anspach wird die mobile Warneinheit unterwegs sein und mit Lautsprecher-Durchsagen informieren.
Erste Sondierung vor dem Eingang der Klinik
An den Hochtaunus-Kliniken wird ein Auffangsystem geschaltet. Alle Personen, auch Kranke/Verletzte, die zum Krankenhaus kommen, werden bereits vor der Klinik in Empfang genommen. Hier wird sondiert, wie mit ihnen weiter zu verfahren ist. Zum Krankenhaus kommen auch niedergelassene Ärzte, die hier behandeln können. Natürlich werden Personen, die dringend in einen Schockraum müssen, nicht diesem Procedere unterzogen.
Textquelle: https://www.hochtaunuskreis.de
17. November 2023.
Bildquelle: Hochtaunus-Kliniken
18. November 2023
Klinikgeschäftsführerin Dr. Julia Hefty im Interview mit Pressevertretern.
Erste Befundsichtung in den Auffangräumen. Ärzte und Ärztinnen und der Rettungsdienst stehen bereit.
Auch Teil der Übung: warten auf den Helikopter, der Verletzte in die Hochtaunus-Kliniken bringen könnte.